Supervisionskonzept von Lara Leuthold und Nick Schöni
Januar 2024
1. Rahmenbedingungen
Wir sind Lara Leuthold und Nick Schöni und haben unter dem Namen “zweitblick bern” ein gemeinsames Beratungsangebot entwickelt. Ein Angebot für Familien führen wir unter dem Namen “zweitblick familienberatung bern”. Familienberatungen bei zweitblick bern erfolgen in der Regel zu zweit. Ein weiteres Angebot von zweitblick bern sind Supervisionen; diese werden sowohl zu zweit als auch einzeln angeboten.
Wir sind beide als Schulsozialarbeitende tätig und arbeiten im Nebenerwerb als Beratende bei zweitblick bern sowie als Supervisor:in.
Wir treten sowohl gemeinsam unter dem Namen zweitblick bern, als auch individuell als Einzelpersonen auf.
Einem Auftrag gehen ein Auftragsklärungsgespräch sowie eine Offerte voraus.
Kosten: Gerne erstellen wir ein individuelles Angebot, dabei orientieren wir uns an den Empfehlungen des berufsverbands bso.
Nick Schöni hat Fachwissen und Praxiserfahrung in der Schulsozialarbeit, der Familienberatung, der sozialpädagogischen Familienbegleitung, der gesetzlichen Sozialarbeit und dem Erwachsenen- und Kindesschutz.
Lara Leuthold hat Fachwissen und Praxiserfahrung in der Schulsozialarbeit, der Familienberatung, der sozialpädagogischen Familienbegleitung, der Drogenprävention und Schadensminderung, dem betreuten Wohnen für Drogenkonsumierende, dem Straf- und Massnahmenvollzug, der Jugendberatung und der Soziotherapie (Begleitung von Gastfamilien).
Wir sind offen für Aufträge im Profit- und Nonprofitbereich, solange diese mit unseren Wertesystemen vereinbar sind.
Die Supervisionen finden in der Regel entweder bei den Klient:innen in der Organisation oder in den gemieteten Räumlichkeiten von zweitblick bern statt. Falls dies nicht möglich ist, kann auch stundenweise ein Raum gemietet werden.
2. Beratungsangebot
Wir bieten einzeln oder auch zu zweit Einzel- und Team- sowie auch Fallsupervisionen und Ausbildungssupervisionen an.
Unser Haupteinzugsgebiet ist die Stadt Bern bzw. Orte, welche innerhalb einer Stunde mit ÖV vom Hauptbahnhof Bern erreicht werden können.
3. Unser Supervisionsverständnis
Definition von Systemischer Supervision
Hinsichtlich unserem systemischen Supervisionsverständnis beziehen wir uns auf Barthelmes. Er versteht unter Supervision, das «Darüber-Sehen» oder «Von-oben-Blicken». Gemäss Barthelmes geht es darum, dass die individuelle Arbeit auf einer Metaebene beleuchtet wird. Supervision bedeutet gleichzeitig auch, dass Beziehungen zwischen Menschen, beispielsweise in einem Team, reflektiert werden. Mögliche Inhalte können sein: Wie arbeiten wir, was ist störend und wie kommen wir zusammen aus? In der Supervision wird thematisiert, wie wir die Welt sehen und erleben. Dazu kommt, wie wir in gewissen Situationen gefühlsmäßig reagieren, was uns also mehr oder weniger mitnimmt. Und schließlich auch, wie unser Denken und Handeln gegenüber Anderen beeinflusst wird (Barthelmes, M. (2016): Die systemische Haltung. Vandenhoeck & Ruprecht, S. 44).
Fundamente, erworbene Kompetenzen
Wir verfügen beide über einen Bachelorabschluss in der Sozialen Arbeit. Betreffend Werten beziehen wir uns auf den Berufskodex der Sozialen Arbeit Schweiz. Darin sind u.a. Grundsätze wie die Gleichbehandlung, Selbstbestimmung, Partizipation, Integration und Ermächtigung aller Menschen, sowie die Orientierung an der sozialen Gerechtigkeit fundamental (AvenirSocial (2010): Berufskodex Soziale Arbeit Schweiz. Ein Argumentarium für die Praxis. Bern, S. 9).
Grundhaltungen in der Supervision, Menschenbild
Wir gehen davon aus, dass sich jeder Mensch durch seine persönlichen Wahrnehmungen seine eigene Wirklichkeit konstruiert. Individuelle Anschauungs- und Verhaltensweisen werden in Interaktionen und Beziehungen zu anderen Menschen betrachtet. Wir sehen alle Menschen als ganzheitliche Wesen, bei denen Körper, Geist und Emotionen miteinander verbunden sind (Schwing, Fryszer (2013): Systemisches Handwerk, Vandenhoeck & Ruprecht, S. 325).
Uns ist wichtig, dass in der Supervision die Teilnehmenden selbst bestimmen, welche Ideen und Strategien für sie sinnvoll sind. Wir richten unseren Fokus auf die Erweiterung von Möglichkeitsräumen.
Beziehungsgestaltung
Für eine hilfreiche Supervision sind die Beziehung und damit einhergehend das sich wohl- und sicher fühlen grundlegend. Uns ist wichtig, dass wir im Sinne von Allparteilichkeit, Offenheit und Neutralität möglichst alle Supervisand:innen einbeziehen und ihre Ideen Raum bekommen. Wir versuchen möglichst viele Beteiligte in die Hypothesenbildung und Lösungsprozesse einzubinden und Möglichkeitsräume zu erweitern. Neutralität heißt, dass die Parteilichkeit immer wieder wechselt, das Interesse an verschiedenen Sichtweisen vorhanden ist und versucht wird, diese auch zu verstehen (Schwing, Fryszer (2013): Systemisches Handwerk, Vandenhoeck & Ruprecht, S. 86).
Theoretischer Hintergrund
Die Umgebung, in welcher eine Supervision stattfindet, hat einen erheblichen Einfluss auf die Interaktionen und das Verhalten der Anwesenden. Je nachdem, wo sich Menschen aufhalten, verändert sich ihr Denken, Fühlen und auch das Verhalten. Deshalb ist zu berücksichtigen, wo man sich gerade aufhält und welchen Einfluss dieser Ort oder Raum auf die Person oder Gruppe hat (Schwing, Fryszer (2013): Systemisches Handwerk, Vandenhoeck & Ruprecht, S. 325).
Haltungsbasiertes methodisches Vorgehen
Ein sorgfältiger Umgang mit der Sprache, eine inklusive Sprache und das Eintauchen in die Lebenswelt von Klient:innen über den Zugang der Sprache bilden die Grundlage unserer supervisorischen Arbeit.
Wir sind uns bewusst, dass sich die verschiedenen Rollen (Sozialarbeiter:in, Berater:in, Supervisor:in) unterscheiden. Wenn wir als Supervisor:in eine Vermischung oder eine Änderung der Rolle bemerken, versuchen wir, dies transparent anzusprechen. Wir gehen davon aus, dass wir auch noch weitere Rollen mitbringen, welche sich mit der Rolle des:r Supervisor:in vermischen können. Wir achten auf unsere eigenen Gefühle und Betroffenheiten und sprechen diese gegebenenfalls an.
Wir gehen davon aus, dass die Art des Handelns in der beruflichen Situation immer etwas mit der eigenen Persönlichkeit zu tun hat und die Art der Handlung im professionellen Setting mitunter aus diesem Grund passiert.
4. Literaturverzeichnis
AvenirSocial (2010): Berufskodex Soziale Arbeit Schweiz. Ein Argumentarium für die Praxis. Bern
Barthelmes, M. (2016): Die systemische Haltung. Vandenhoeck & Ruprecht.
Schwing, Fryszer (2013): Systemisches Handwerk, Vandenhoeck & Ruprecht.